Montag, 10. August 2015

[Synchronbacken] Sonntagsbrötchen

Gibt es etwas besseres als knusprige, noch lauwarme Brötchen zum Frühstück? Leider findet man richtig gute Bäckereien nur noch ziemlich selten, also ist es schwer, solche Brötchen irgendwo zu kaufen. Folglich gibt es nur eine Lösung: selber backen!
Mit einem Teig, der über Nacht gart, geht das auch recht einfach, der Arbeitsaufwand am Morgen hält sich in Grenzen.

Sonntagsbrötchen


Vielleicht habt ihr es gestern bei Instagram mitbekommen, diese Brötchen habe ich nicht alleine, sondern gemeinsam (zumindest virtuell) mit vielen anderen Foodbloggerinnen gebacken. Ich habe zum ersten Mal an so einem Synchronbacken teilgekommen, Initiatiorinnen des ganzen sind Zorra vom Kochtopf und Sandra von From Snuggs kitchen. Die beiden suchen sich ein Rezept aus, ein paar Tage vorher wird es auf ihren Blogs bekannt gegeben. So hat jeder genug Zeit um einkaufen zu gehen. Und dann wird am Stichtag gemeinsam, einigermaßen zeitgleich, gestartet und die Zwischenschritte und das Endergebnis werden bei Instagram geteilt. Super, oder? Die Blogbeiträge der anderen Bäckerinnen verlinke ich euch am Ende des Posts. Falls ich jemanden vergesse, lasst doch bitte den Link da! :-)
Mir hat es riesigen Spaß gemacht und ich bin nächstes Mal gerne wieder dabei. Ihr vielleicht auch?



Das Rezept, das die beiden sich ausgesucht haben, ist vom Blog Hefe und mehr
Das mit dem einen Gramm Hefe ist kein Tippfehler, da gehört wirklich so wenig rein. ;-)
Die Milk Roux, mit deren Zubereitung das Synchronbacken begann, ist ein Vorteig. Ich kannte "Roux" bisher nur als Mehlschwitze, also Butter und Mehl, zum Binden von Saucen oder Suppen. Diese Milk Roux (auch als Mehlkochstück bekannt, kann man auch mit Wasser statt Milch herstellen) soll dafür sorgen, dass die Krume fluffiger und saftiger wird und länger frisch bleibt. (Quelle: Plötzblog) Zum längeren frisch bleiben kann ich nichts sagen, aber die Krume ist wirklich toll geworden.
Mein Teig war sehr flüssig, ich habe mich aber ganz mutig dazu entschieden, am Vorabend kein Mehl mehr dazu zu geben. Beim Brötchen formen hatte ich ziemlich mit dem weichen Teig zu kämpfen und habe die Brötchen nur irgendwie rund geformt. Das Ergebnis überzeugte aber voll und ganz, die Brötchen gibt's sicher wieder mal! 

Sonntagsbrötchen


Zutaten für 20 kleine Brötchen:

Milk roux (Vorteig):
30g Mehl Type 550 (bei mir Bio-Gelbweizen)
150g Milch

Hauptteig:
Milk roux
1000g Weizenmehl Type 550 (bei mir Gelbweizen)
50g Milch
500g Wasser
30g Zucker
1g Hefe (ungefähr Reiskorngröße)
20g Salz
90g Butter


Zubereitung:

Zuerst wird die Roux hergestellt. Dazu Mehl mit Milch klümpchenfrei verrühren. Auf dem Herd unter ständigen Rühren erwärmen, bis die Masse eindickt und fest wird, das dauert ca 3 min. In eine Schüssel umfüllen und mit Frischhaltefolie abdecken, damit die Oberfläche nicht austrocknet. Abkühlen lassen und mindestens drei Stunden in den Kühlschrank stellen.

Für den Hauptteig alle Zutaten, inklusive der Roux, in der Küchenmaschine erst 5 min auf langsamer Stufe, dann weitere 10 min auf mittlerer Geschwindigkeit kneten. Den Teig in eine Schüssel geben und gut bedecken.
Den Teig ca. 14-16 Stunden (über Nacht) bei Raumtemperatur gehen lassen. (Bei mir im Keller.)

Am nächsten Morgen den Teig in 85g schwere Stücke teilen und zu ovalen Brötchen formen. Auf ein gut bemehltes Brett setzen. Wenn der Teig sehr weich ist, die Hände gut bemehlen, die Brötchen müssen nicht perfekt geformt sein. Wenn ihr zu stark knetet, drückt ihr die ganze Luft aus dem Teig. Die Brötchen 45 min gehen lassen.

Den Ofen, optimalerweise mit Pizzastein, auf 250°C O-U-Hitze vorheizen. (Dauert mit Stein ca. 20 Minuten, der Stein braucht ja etwas länger, um heiß zu werden.)

10 Brötchen längs einschneiden und auf den Pizzastein setzen. Einmal schwaden bzw. die Brötchen und die Seitenwände des Ofens mit Wasser aus einer Blumenspritze besprühen. Die Brötchen für 10 min backen, dann auf Umluft umschalten und weitere 10 Minuten backen. Die Ofentüre dabei einen Spalt weit geöffnet lassen, dann kann die Feuchtigkeit aus dem Ofen entweichen und die Brötchen werden schön knusprig.



Arbeitszeit: 5+20+20 min (Roux, Brotteig kneten, Brötchen formen)
Gehzeit: 3+14-16 h (Roux, Hauptteig)
Backzeit: 40 min (2x20)
insgesamt: 18,5-20,5 h


Sonntagsbrötchen



Die Blogs der anderen Bäckerinnen und ihre Brötchen:
Kochtopf
From Snuggs Kitchen
Cakes, Cookies and more
Cuisine Violette
nur mal kosten
sie bäckt gern

14 Kommentare:

  1. Genau so habe ich mir meine Stangen auch vorgestellt. ;-) Kann ja nicht immer gelingen, aber deine Brötchen sind wirklich toll! Schön, dass du dabei warst und wir freuen uns, wenn du nächstes Mal auch wieder mitbackst!

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    1. Danke!
      Wenn ich an dem Termin Zeit habe, bin ich auch jeden Fall dabei. Ich hoffe, schon ganz bald! ;-)

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  2. Die Brötchen bei Dir schauen ganz wunderbar aus. Eine schöne Mischung aus geformt und doch etwas rustikal :)

    Schön, dass Du dabei bist und wir tüffelen schon am nächsten Termin/Rezept :D

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    1. Danke. Ich muss zugeben, da war wohl mehr Glück als Können mitgespielt. Der Teig war einfach zu weich, um sich richtig formen zu lassen. Aber wäre er "trockener" gewesen, wäre die Porung wohl nicht so schön.

      Ich freu mich schon aufs nächste Mal. :-)

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  3. Die sehen ja zum Reinbeißen lecker aus deine Brötchen. Ich habe auch noch ein Rezept bei dem der Teig über Nacht im Kühlschrank geht. Ich muss es nur mal ausprobieren.

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    1. Teige mit langen Gehzeiten sind wirklich die leckersten! Also kann ich dir nur raten, es bald auszuprobieren. ;-) Ist auch einfach praktisch bei den Temperaturen, nachmittags backen ist unschön.

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  4. Wow, das nenne ich mal perfekte Brötchen. 1 gr Hefe und Milk Roux - da hast du jetzt wirklich meine Neugierde geweckt. Das muss ich unbedingt ausprobieren! LG, Karin

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    1. Danke!
      Ja, probier sie mal. Und nicht vom weichen Teig irritieren lassen. Der sorgt für die schöne Porung. :)

      LG
      Melissa

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  5. Aah, diese Porung! Da muss ich wohl nochmal alleine ran... :)

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  6. Wow, das perfekte Brötchen, eine tolle Krume und die schöne Farbe ist wahrscheinlich durch den Gelbweizen entstanden.... So eine Krume hätte ich mir auch gewünscht, naja man kann nicht alles haben. Du hast mich neugierig gemacht, Gelbweizen kannte ich bis dato noch nicht, mal schauen ob den hier auch bekomme.

    Lieben Gruß
    Dagmar

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    1. Hallo Dagmar,

      danke!
      Genau, die Farbe kommt von Gelbweizen. Ich kaufe das Mehl immer vor Ort in der Adler Mühle in Bahlingen am Kaiserstuhl, aber ich weiß von einigen Foodbloggern, dass sie ihr Mehl von der Mühle online beziehen. Also wenn du es bei dir nicht auftreiben kannst, ist das vielleicht auch eine Option. Es ist wirklich ein tolles Mehl, ich backe auch immer Pizza damit. :-)

      Liebe Grüße
      Melissa

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  7. Deine Brötchen sehen superlecker aus. Ob wohl das Dinkelgelbmehl diese schöne Farbe verursacht? Richtig zum Reinbeissen... ;)

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    1. Danke!
      Gelbweizen war's, nicht Dinkel. ;-)
      Ja, die Farbe kommt sicher daher, meine Pizzen und Flammkuchen haben auch immer einen leichten Gelbstich.

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