Seit ich eine Ökokiste beziehe, hat sich meine Art zu kochen ziemlich verändert. Zwar habe ich auch schon davor darauf geachtet, möglichst saisonal zu kochen, allerdings habe ich mich meistens von Rezepten inspirieren lassen und habe dann Gemüse eingekauft. Nun ist es anders herum, ich lasse mich vom Gemüse inspirieren und suche davon ausgehend nach Rezepten. Das hat auch meine Sicht auf Kochbücher verändert. Ich blättere am liebsten in Kochbüchern, die ein Register haben, das sich nach Gemüsesorten gliedert. Eins meiner neusten Lieblingskochbücher ist "Zum Glück Gemüse", eine "Gemüsebibel" mit über 350 Rezepten. Ein Traum, sage ich euch! Der Edel Verlag hat mir das Kochbuch als Rezensionsexpemplar zu Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür!
Zum Glück Gemüse
350 Gemüserezepte für alle JahreszeitenVerlag: Phaidon by Edel
432 Seiten, 150 Bilder
ISBN: 9783944297019
Preis: 39,95
Mein erster Eindruck:
Wow! Das war wirklich mein erster Gedanke, als ich das Buch auspackte. Ein richtig dicker Wälzer. Vielversprechend! Die Foodfotografie ist "schlicht", auf den Bildern liegen kein Besteck oder einzelne Zutaten wirr im Bild herum, man sieht nur den Teller mit dem Gericht. Das mag ich sehr gerne, was für mich zählt, ist das Gericht auf dem Teller und nicht das Drumherum.
Was nicht im Titel des Buches, sondern erst im Vorwort erkennbar wird: es handelt sich um ein italienisches Kochbuch. Das finde ich super, ich liebe die italienische Küche und müsste ich mir für eine Landesküche entscheiden, würde meine Wahl definitiv auf Italien fallen.
Inhalt:
Das Buch ist nach Jahreszeiten gliedert, jede Jahreszeit wird eingeleitet mit einer "Einführung" zu den jahreszeittypischen Gemüsesorten. Dieser Einführungsteil ist einige mm kürzer als der Rezeptteil, so dass man schnell zur Jahreszeit gelangt. Jede Jahreszeit hat ihr eigenes Bändchen, das finde ich sehr praktisch.
Jedem Gemüse ist eine Doppelseite gewidmet, es gibt nicht nur Tipps zur Zubereitung, sondern auch Tipps für Anbau, Pflege und Ernte. Wie gut diese Tipps sind, kann ich mangels Gärtnerkenntnisse leider nicht beurteilen.
Ein wenig irritiert hat mich der Saisonkalender. Darin kommen mit Avocados, Artischocken und Trüffeln Gemüsesorten vor, die meines Wissens nicht in Deutschland wachsen. Zumindest in meiner Gemüsekiste kommen sie nicht vor. Es wurde sich anscheinend an einem italienischen Saisonkalender orientiert. Allerdings propagiert das Buch eine saisonale Ernährung und da sollte es sich dann meiner Meinung nach nach einem deutschen Saisonkalender richten, selbst wenn es sich um italienische Rezepte handelt. Aber gut, in meinem Speiseplan kommen sowohl Avocados als auch Artischocken vor, deswegen freue ich mich über Rezepte damit. Schlussendlich ist es mir egal, in welchem Kapitel beispielsweise die Mangoldrezepte stehen. (Im Buch: im Frühling. In meiner Gemüsekiste: im Herbst.)
Auf der ersten Seite des Rezeptteils gibt es ein Register mit allen Gemüse-Rezepten, dann folgen die Rezepte. Es gibt nicht zu jedem Rezept ein Bild, was logisch ist, sonst könnte man das Buch vermutlich nicht mehr heben. ;-) Die vorhandenen Bilder sind aber, wie schon gesagt, wunderschön. Pro Jahreszeit werden ca. 10 Gemüsesorten vorgestellt, die Gemüsesorten werden dann in der Art der Zubereitung und der Beilagen vielfältig variiert.
Die Rezepte:
Unkomplizierte Rezepte, in denen das Gemüse die Hauptrolle spielt. Ich bin im Kochbuchhimmel! ;-)
Es gibt viel Pasta und Risotto. Aber auch Suppen, Aufläufe, Salate, Quiches oder Tartes. Der Großteil der Rezepte in vegetarisch, bei vielen kann man verlustfrei Fleisch/Fisch weglassen.
Auf meinem SuR (ein Auszug, es gibt soooo viele tolle Rezepte in dem Buch!):
- Spinat-Quiche mit Ricotta und Feta
- Spinatsalat mit Cannelilini Bohnen und Senf
- Brennnessel-Risotto
- Salat aus gebackenem Spargel mit Zucchini und roten Zwiebeln
- Zwiebel-Focaccia
- Friséesalat mit grünen Bohnen und Johannisbeeren
- Auberginenklößchen
- Linguine mit Zucchini-Mandel-Minze-Oesto
- Rustikaler Tomatenauflauf
- Steinpilzknödel
- Überbackene Polenta mit Pilzen
- Kartoffelbratlinge mit Paprika
- Blumenkohlpolenta
- Pappardelle mit Blumenkohl und Polenta
- Junge Karotten in Kräutersauce
- Gnocchi in Orangenbutter
Bereits getestet habe ich:
- Geschmorter Fenchel mit Lauch (Eine wirkliche Offenbarung!)
- Radicchio-Grapefruit-Risotto (Superlecker, eine Kombination, auf die ich nie selbst gekommen wäre.)
- Selleriesuppe mit Erbsen, Karotten und Nudeln (Das Rezept war gut, der Sellerie leider bitter.)
- Pilzrisotto (Auch lecker, aber bei Risotto kann man bei mir auch nie etwas falsch machen.)
- Geschmorter Wirsing (Ich habe Pancetta durch Räuchertofu ersetzt, sehr leckere Alternative zu meinem üblichen Rahmwirsing)
Kritik?
Abgesehen vom schon bemängelten Saisonkalender, der sich nicht nach dem deutschen orientiert, eigentlich keine.
Fazit:
Kaufen!
Ich werde auch gleich wieder darin blättern und mir überlegen, was ich mit meiner heutigen Gemüsekiste anstellen werde.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt davon selbstverständlich unberührt.
Oh, das hört sich gut an! Ich bin momentan auch ein wenig auf dem Gemüsetrip.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Sabrina
Klingt wirklich toll! :) Aber ich kann doch nicht schon wieder ein Kochbuch kaufen, ich habe erst zwei neue bekommen... Das Radicchio-Grapefruit-Risotto steht übrigens schon auf meiner Nachkochliste, seit du es gebloggt hast - vielleicht warte ich einfach noch, bis du uns ein paar mehr Rezepte aus dem Buch zeigst, die du besonders gut findest ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Carla
Das Buch muss ich mir unbedingt anschauen! Bei mir ist es wie bei dir: Seitdem ich die Gemüsekiste habe, koche ich saisonaler. Aber gerade im Winter fehlt mir irgendwann die Inspiration. Deshalb habe ich mir schon 2-3 Biokisten-Kochbücher gekauft, aber man kann ja nie genug haben... ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Charlotte