Posts mit dem Label Rezension werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Rezension werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 4. Juni 2016

Rezension: Krautkopf - vegetarisch kochen und genießen.

Schon länger gab es keine Rezension mehr auf meinem Blog. Fleissig aus Kochbüchern gekocht habe ich, zumindest von Zeit zu Zeit, aber schon.
Ein Kochbuch, von dem ich direkt beim ersten Blick ins Buch begeistert war, möchte ich heute vorstellen. Es handelt sich um das wunderbare Kochbuch Krautkopf: Vegetarisch kochen und genießen vom ebenso wunderbaren, gleichnamigen vegetarischen Blog Krautkopf.





Susann Probst & Yannic Schon
Krautkopf
vegetarisch kochen und genießen

Gebundene Ausgabe, 240 Seiten
ISBN-13: 978-3881179553
Erschienen: Juni 2015, Hölker Verlag
29,95 €



Der Inhalt:

Susann und Yannic sind Foodies durch und durch, das merkt man dem Buch an. Es ist ein Buch von Menschen, die gerne und gut essen für Menschen, die gerne und gut essen.
Susann und Yannic bauen auf ihrem Balkon selbst Gemüse an, gehen in die Natur und sammeln Wildkräuter und Pilze. Klar, dass das Gemüse dann auch der Star der meisten Rezepte ist. Aufgebaut ist das Buch nach Jahreszeiten. Und man hat auch wirklich das Gefühl, dass die Rezepte der Jahreszeit angepasst wurden und man nicht den Eindruck bekommt, dass das nur so eine Verlegenheitssache ist.
Die Bilder sind wunderschön, ein bisschen nostalgisch. Die beiden Autoren auf Pilzsuche im Wald, bei einem Picknick, beim Kochen in der Natur. Oder beim Essen mit Freunden über den Dächern von Berlin, in einem Hipster-Loft. Ich mag eigentlich eher Bücher, die nicht so von der Persönlichkeit des Autors eingenommen werden. Aber hier mache ich eine Ausnahme. Die Stimmung auf den Fotos ist wunderbar. Ein bisschen wie ein Bilderbuch. Trotzdem stehen die Zutaten und die Rezepte ganz klar im Fokus.
Am Ende gibt es noch ein kurzes Kapitel mit einigen Grundrezepten. Dort findet ihr Rezepte für Gemüsebrühe, Cashewsahne, Mandelmilch und zweierlei Currypasten. Selbstgemacht ist die Devise.

Gelbes Curry mit Tofu und frischen Kräutern ©Krautkopf/Susann Probst & Yannic Schon


Die Rezepte:

Einige Rezepte verlangen Zutaten, die ihr nicht unbedingt in jedem Supermarkt bekommt. Sojahaut ("Yuba") zum Beispiel. Viele Rezepte kann man aber gut und einfach nachkochen, auch wenn man nicht in Berlin lebt mit tausend verschiedenen Asia-Supermärkten ums Eck. ;-)
Insgesamt finde ich die meisten Rezepte eher aufwändig. Keine Alltags- eher eine Wochenendküche. Zumindest stand ich für die Rezepte, die ich mir zum Nachkochen ausgesucht habe, länger in der Küche als sonst. Es ist Sonntagsessen. Und immer mit dem gewissen Etwas. So wird zum Beispiel Ofengemüse mit einem Topping aus Senfamen, Haselnusskernen und Mangoldblätter nebst einem Kartoffel-Senf-Püree serviert. Auf die Kürbis-Gelbe-Bete-Suppe kommen selbstgemachte Bunte-Beete-Chips. Zu Zucchinipuffern gibt es mit Kürbis und Pfirsich gefüllte Kürbisblüten. Zum Gemüseeintopf gibt's keine Croûtons aus Brot, sondern aus Polenta.


 Wildkräutersalat mit Dicke-Bohne-Falafeln ©Krautkopf/Susann Probst & Yannic Schon

Auf meinem SuR stehen (unter anderem):
  • Wildkräuter-Polenta
  • Bratkartoffelsalat
  • Blumenkohl-Risotto (ohne Reis, dafür mit Blumenkohl auf zweierlei Art)
  • Mungobohnen-Pfannkuchen
  • Wildkräutersalat mit Dicke-Bohnen-Falafel und Brombeeren
  • Mandelgnocchi alla Romana
  • Gegrillte Pfirsiche mit Pistazienstreuseln
  • Ofengemüse mit Kartoffel-Senf-Püree
  • Spinat- und Süßkartoffel-Dumplings
  • Rote Bete mit Belugalinsen und Apfel-Sellerie-Püree
  • Möhren-Tagliatelle in Mohn-Balsamico-Sauce
  • Regenbogensalat mit Orangen-Tahini-Dressing
  • Rotkohl-Bällchen auf Topinambur-Hummus
  • Rote-Bete-Ravioli mit Orangen-Walnuss-Butter

Nachgekocht habe ich:

Der Erdnusstofu ist ohne Witz der leckerste Tofu, den ich bis jetzt gegessen habe. Der Tofu wird zuerst im Ofen geröstet, bevor er in der Marinade karamellisiert wird. Ein Traum, wirklich.
Auch die anderen Rezepte fand ich wirklich toll, vor allem das Risotto. Hmmmm! Wenn doch nur schon Tomatensaison wär... 

Gegrillte Pfirsiche mit Pistazienstreuseln ©Krautkopf/Susann Probst & Yannic Schon

Kritik?
Minimal(st!). Zeitangaben hätte ich hilfreich gefunden, weil einige Rezepte doch etwas aufwändiger sind und es selbst mir als geübter Köchin schwer fiel, zu beurteilen, wie lange ich für die Zubereitung brauche.
Außerdem, und das ist nun wirklich Geschmackssacke: Die Kuchenrezepte sagen mir nicht so zu. Susann und Yannic verzichten weitestgehend auf Weissmehl und Zucker und verwenden Vollkornmehl und alternative Süßungsmittel wie Reissirup. (Es kommen aber auch Eier und Butter in einige Kuchen - vegan sind nicht alle.) Ich bin mir sicher, dass die Ergebnisse lecker sind, aber meinem Backstil entspricht das einfach nicht. Ich mag  Backen mit Weissmehl und (Rohrohr)Zucker. Kuchen muss für mich nicht gesund und vollwertig sein. Aber die Kuchenrezepte sind ohnehin nicht zahlreich, von daher wirklich verschmerzbar.


Kaufen?

Das Buch ist schon eine ganze Weile auf dem Markt, vielleicht besitzt ihr es alle schon. Falls nicht, kann ich euch wirklich aus ganzen Herzen sagen: Kaufen! Es ist kein Buch mit Alltagsrezepten, was ja oft mein Anspruch ist, aber es ist so schön, dass es in jedes Kochbuchregal gehört!


Übrigens: Von Susann und Yannik wird es ab demnächst eine Rezepte-App geben. Ich denke, das wird die erste Rezepte-App, die ich mir runterladen werde. :)




Hinweis:
Die Bilder des Buches unterliegen dem Copyright von Susann Probst und Yannic schon. Danke an den Hölker Verlag für die Genehmigung zur Veröffentlichung.
Das Buch wurde mir vom Hölker Verlag kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt der Rezension wurde selbstverständlich kein Einfluss genommen.

Samstag, 1. August 2015

Rezension: Vegan Oriental

Seit Ottolenghi bin ich ein großer Fan der orientalischen Küche. Davor war eher die italienische, französische und deutsche Küche mein Ding.
Als ich entdeckte, dass der neunzehn-Verlag ein orientalisches veganes Kochbuch herausgeben würde, habe ich um ein Rezensionsexemplar gebeten und zum Glück auch eines bekommen. Vielen Dank dafür!


Parvin Razavi
Vegan Oriental
192 Seiten, Hardcover
ISBN-13: 978-3942491372
Preis (D): 19,95 Euro
Erschienen: Juni 2015





Erster Eindruck:

Farbenfrohes Cover, wunderschöne (!!!) Illustrationen im gleichen Stil ziehen sich durch das ganze Buch. Hört sich doof an, aber man merkt sofort, wie viel Liebe Parvin Razavi in das Buch gesteckt hat.
Die Fotos sind recht schlicht, oft sehr wenig gestylt. Man hat das Gefühl, dass die so auch gegessen werden, das finde ich sympathisch. Allerdings muss ich ehrlicherweise sagen, dass es Kochbücher mit weitaus besserer Foodfotografie gibt. Positiv ist aber, dass es zu jedem Gericht ein Bild gibt und im Grunde kommt's ja auf die inneren Werte an.






Inhalt:

Das Buch beginnt mit einem Vorwort und der Vorstellung der Autorin. Parvin Ravazi ist Foodbloggerin mit persischen Wurzeln und lebt und isst in Wien, ihr Blog thx4cooking war mir bis vor kurzem leider unbekannt.
Nach diesen einleitenden Seiten gibt es ein Glossar mit typischen Zutaten der Orientalischen Küche, wie zum Beispiel Berberitze oder Kichererbsen. Dann folgt eine Anleitung zur traditionellen (persischen) Reiszubereitung.
Im Rezeptteil sind die Rezepte nach den Herkunftsländern eingeteilt. Die da wären:
  • Iran
  • Armenien
  • Syrien, Libanon und Jordanien
  • Ägypten
  • Marokko
  • Türkei

Die Kapitel sind immer gleich aufgeteilt, es gibt Mezze, Hauptgerichte, Beilagen und Desserts aus jedem Land. Zwischendurch gibt es in jedem Kapitel ein "Über", also "Über Artischocken/Datteln/Mangold/Feigen/", alles landestypische Zutaten aus dem jeweiligen Land.
Das abschließende Register entspricht nicht ganz meinen Idealvorstellungen eines Registers, es ist nämlich nur nach Rezeptnamen, nicht aber nach Zutaten eingeteilt. Das macht für mich das "Arbeiten" mit einem Kochbuch immer etwas schwierig, weil ich meistens vom Gemüse ausgehend meine Mahlzeiten plane.




Rezepte:

Wie im Vorwort versprochen, sind viele Rezepte sehr einfach und in kurzer Zeit zubereitet. Das ist natürlich besonders praktisch, wenn man ein großes Mezze-"Buffet" zubereitet. Solche Mezze-Buffets sind klassisch für die orientalische Küche, nicht selten gibt es bis zu zehn verschiedene Gerichte zu einer Mahlzeit.
Das einzige Sojaprodukt, das auf den vorkommt, ist Sojajoghurt. Tofu, Seitan, usw. kommen nicht vor, die wären ja auch nicht besonders landestypisch. Euch begegnet also keine "Seitan-Hähnchen-Tajine" ohne ähnliches. ;-) Die meisten Rezepte haben ein oder mehrere Gemüse als Hauptdarsteller, dazu gibt's Hülsenfrüchte, Bulgur, Couscous, Reis. Sehr toll!

Auf meinem SuR sind zum Beispiel:
  • Mast'o Khiar - Sojajighurt mit Gurke, Rosenblüten und Sultaninen
  • Mirza Ghasemi - Rotes Auberginenmousse
  • Ashee Joo - Dicke Gerstensuppe
  • Gefüllte Auberginen mit Nuss-Granatapfelfüllung
  • Gohar Neshan Polo - Juwelenreis, reichlich garniert mit Berberitzen, Mandeln und Pistazien
  • Mante mit Kürbisfüllung
  • Fattoush - Libanesischer Brotsalat
  • Tabouleh aus Granatapfelkernen und Äpfeln
  • Fenchel karamellisiert mit Fenchelsamen und Berberitzen
  • Safran-Couscous mit karamellisierten Zwiebeln
  • Börek gefüllt mit Kürbis
  • Iman Bayildi - Gefüllte Aubergine
  • Revani - Türkischer Grießkuchen
  • Orientalischer Milchreis 

Ausprobiert habe ich:
  • Spinat-Borani (Oberknaller! Schlicht und einfach!)
  • Tahdig - Safran-Knusperkartoffeln (Ebenfalls: Oberknaller! Hier nachzulesen.) 
  • Shole Zard - Persischer Safran-Reispudding (Hat mir gut geschmeckt, die anderen waren leider nicht so begeistert. "Milchreis mti Mandeln halt". Fand ich so gar nicht. Der Pudding schmeckte fein nach Rosenwasser, Zimt und Mandeln. Hmmm! Nur den Zucker hab ich radikal reduziert. 500g auf 6-8 Portionen- das war mir zu krass. Rezept folgt.)






Kritik?

Nicht besonders viel. Ähnlich wie mrs. cooketeria finde ich es schade, dass die Gerichte nicht durchgängig zweisprachige Titel haben. Und auf Seite 132 ist wohl ein kleiner Fehler passiert, da steht ein Rezept für gegrillte Aubergine, dazu soll es das Linsen-Tabouleh von Seite 128 geben. Auf Seite 128 steht aber ein Tabouleh-Salat mit Bulgur oder Couscous. Und im ganzen Buch ist kein Linsen-Tabouleh zu finden. Das ist ein Fehler, für den ich weniger Verständnis habe als für einen Tippfehler, einen Zahlendreher bei der Seitenzahl fände ich ja noch verschmerzbar. Das Rezept für das Linsen-Thabouleh hätte ich schon sehr spannend gefunden, viel mehr als einen klassischen Tabouleh, schade. Ich hoffe, das Rezept wird in der zweiten Auflage nachgereicht.
Beim Reispudding kamen bei mir 10 Portionen raus, eigentlich sind die Desserts mit 6-8 Portionen angeben. Ich musste tagelang Pudding essen, weil ich die einzige war, der der Pudding wirklich schmeckte. Aber es gibt schlimmeres. ;-)


Kaufen?

Wenn ihr ein Fan von außergewöhnlicher, schneller, aber raffinierter Küche seid, dann werdet ihr mit dem Buch garantiert glücklich! Ich bin wirklich sehr begeistert, nehme das Buch immer wieder zur Hand und blättere darin. Allein schon wegen der wunderbaren Gestaltung, die hat mich wirklich verzückt! Die Rezepte haben mich ebenfalls überzeugt, kleiner Aufwand, große Wirkung! Danke Parvin! Trotz kleinerer Mängel also uneingeschänkte Kaufempfehlung.




Hinweis:
Die Bilder des Buches unterliegen dem Copyright von Henriette Artz (Illustrationen) und Arnold Pöschl (Fotografien). Danke an den neunzehn-Verlag für die Genehmigung zur Veröffentlichung.
Das Buch wurde mir vom neunzehn-Verlag kosten- und bedingungslos zur Verfügung  gestellt. Auf den Inhalt der Rezension wurde selbstverständlich kein Einfluss genommen.

Montag, 13. Juli 2015

Rezension: JETZT! Gemüse

Bei meiner letzten Rezension habe ich euch ja geschrieben, wie toll ich vegetarian basics fand und dass mich das Buch sehr begeistert hat. Als ich dann las, dass Sebastian Dickhaut, einer der Autoren, ein Gemüsekochbuch veröffentlicht, musste ich es natürlich sofort besitzen! Ihr kennt ja meine Liebe zu Gemüsekochbüchern.

Sebastian Dickhaut
JETZT! Gemüse

Gebundenes Buch, 240 Seiten
110 Rezepte, davon 40 vegan
ca. 100 Farbfotos
Erschienen: September 2014
ISBN: 978-3-517-09282-9
Preis: 19,99 €




Der erste Eindruck:

PINK! Und generell sehr, sehr bunt. Die Seiten sind alle farbig, auf den ersten Blick fand ich es etwas erschlagend. Später fand ich dann raus, dass die unterschiedlichen Seitenfarben durchaus ihren Sinn haben.
Die Fotos sind superschön. Bunt, nicht zu überladen, appetitanregend. Mag ich.



Inhalt:

Das Buch beginnt mit dem obligatorischen Vorwort. Da wird dann auch gleich erklärt, was es mit den knallbunten Seiten auf sich hat. Lieblingsrezepte sind auf pinke Seiten gedruckt, grellgrüne Seiten stehen für Blitzrezepte, braune für Klassiker. Eine klasse Idee, wenn ihr mich fragt. Nur gefallen mir weder Leuchtmarkerfarben noch Braun. Ich glaube, neutralere Farben wären da besser gewesen. 
Eine weitere Innovation zur besseren Handhabung ist die "Kurzversion", die am Anfang jedes Rezepts steht, was bei der ersten Orientierung hilft. Gute Idee!
Es folgt ein "Einkaufsführer" und eine Übersicht klassischer Arten der Gemüsezubereitung, wie zum Beispiel Kochen, Blanchieren, Dünsten, Schmoren, Dämpfen.  Auf der nächsten Doppelseite geht's dann um die Zubereitung in der Pfanne, in Wok, in der Fritteuse, auf dem Grill und im Ofen. Für alle Zubereitungsarten gibt es 2 Beispielrezepte. 
Dann liefert Dickhaut 5 mal fünf Ideen, wie man mehr aus Gemüse macht. Es folgt noch eine Doppelseite Gemüsewissen (zum Beispiel Gemüse"familien"), bevor es dann mit den Rezepten losgeht.
Die Rezepte sind in 5 Kapitel aufgeteilt, im Anschluss folgt noch ein Kapitel, in dem die im Buch vorkommenden Gemüsesorten vorgestellt werden.
  • Gemüse auf die Hand - Kleinigkeiten wie Bruschette, Chips, Salate, Cocktails, Suppen
  • Gemüse pur - ein Gemüse hat einen "Soloauftritt" in unterschiedlichen Zubereitungsformen
  • Gemüse bunt - Gemüse bunt gemischt, auf dem Blech, im Wok, in Currys, uvm.
  • Gemüse satt - Gemüse kombiniert mit Pasta, Kartoffeln, Couscous, Pizza, uvm.
  • Gemüse für immer - Gemüse einmachen und konservieren
  • Die Speisekammer - 48 Gemüsesorten im Portrait: Qualität erkennen, Lagern, Putzen, Garen und die besten Rezepte aus dem Buch für das jeweilige Gemüse


Die Rezepte:

Sind toll! Viele schöne, bunte, kreative (!) Ideen. Da wird zum Beispiel eine bayerische Brotzeit ganz neu interpretiert. Eier Benedikt werden zu Eggplants Benedetto. Ein paar Klassiker wie Ratatouille oder Letscho dürfen natürlich auch nicht fehlen. Gemüseküche wie ich sie liebe!
Am Anfang jedes Kapitels gibt es immer eine Doppelseite, in der ein Rezepteklassiker odereine Zubereitungsart in unterschiedlichen Varianten vorgestellt wird (zum Beispiel: Bruschetta oder Gemüse im Salzmantel), zwischendurch wird immer Mal wieder eine Doppelseite einem Gemüse gewidmet, wie zum Beispiel Radieschen oder Roter Bete.

Auf meinem SuR:
  • Rote Linsencreme mit Sultaninen, Joghurt und Basilikum
  • Gedämpfte Radieschen mit Tofu
  • Grüne Tomaten mit Mangoketchup
  • Balado Sayang - Auberginen geschmort mit Zitrusfrüchten, Tomaten und Chili
  • Orientalischer Wintereintopf mit Rotkohl
  • Rotweinschalotten mit Maronen
  • Frische Gnocchi aus Petersilienwurzel
  • Strozzapreti mit Spinat und Salbeibutter
  • Topinambur-Risotto mit Trauben und Nüssen
  • Kirschtomaten-Kompott




Getestet habe ich:
  • Grüne Zwiebelrahmsuppe - die war wirklich köstlich! Originalzitat einer Mitessenden: "Die beste Suppe, die du seit langem gekocht hast!" 
  • Rahmradieserl mit Brezenknödeln - sehr lecker! Die Rahmradieserl waren eine kleine Offenbahrung für mich- ich hatte davor noch nie warme Radieschen gegessen und ich war extrem begeistert! Die Knödel waren auch gut, aber schrecklich unfotogen, deswegen ist das Rezept auch nicht auf dem Blog. An die Radieschen kommt körniger Senf, an die Knödel Bier... erkennt ihr den roten Faden? Hier wurde eine bayerische Brotzeit superkreativ interpretiert!
  • Rote Bete Ragout mit Kreuzkümmel und Senfsahne - hat mir auch gut geschmeckt. Toll fand ich den Hinweis, dass man auch die ganze rote Bete verwenden kann. Habe in einigen Büchern nach einem Rezept für die ganze rote Bete gesucht und wurde in diesem dann fündig!
 

Nicht unerwähnt bleiben sollen die Wagners. Die geben oft Tipps zum verwendeten Gemüse. Zum Beispiel, wie man Lauch wäscht. Oder dass man eben auch die ganze rote Bete verwenden kann. Ein bisschen so, wie die Tipps vom Bauern auf dem Markt. Eine weitere, wirklich schöne Idee! 



Fazit:

Die Rezepte find ich toll. Die Fotos sind super. Das Konzept ist klasse, viele innovative Ideen zur leichteren Handhabung, die aber auch zeigen, dass viel Liebe (nicht nur zu Gemüse) im Buch steckt. Besonders toll finde ich das letzte Kapitel- Gemüse einmachen und konservieren. Aber die Farben... nicht mein Fall. Trotzdem kein Grund, sich so ein tolles Buch entgehen zu lassen, das wäre echt doof. Wenn ihr also keine Pinkphobie habt, greift zu!




Das Buch wurde mir vom südwest-Verlag als Rezensionsexpemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür! Auf den Inhalt der Rezension wurde natürlich kein Einfluss genommen.

    Sonntag, 21. Juni 2015

    Rezension: Vegan Basics


    Kennt ihr die Basic Cooking Reihe von GU? Ich finde die unglaublich toll! Das Vegetarian Basics habe ich mir gekauft, als ich ganz frisch in meine erste Studiumsstadt gezogen war. Seither habe ich einiges daraus nachgekocht. Die Grüne Moussaka , die süß-saure Chilisauce und das Linsenragout Dauerbrenner in meiner Küche.
    Als ich vor ein paar Monaten entdeckte, dass es ein bald veganes Basic-Buch geben wird, freute ich mich sehr und es wanderte sofort auf meine Wunschliste. Der GU-Verlag hat es mir als Rezensionsexemplar zu Verfügung gestellt, herzlichen Dank dafür!


    Cornelia Schinharl
    Alles, was man braucht, um ohne tierische Produkte gut zu kochen

    144 Seiten, mit ca. 180 Farbfotos
    Format: 23,0 x 24,0 cm, Softcover
    15,00 € (D) / 15,50 € (A) / 21,90 CHF (SFr.)
    ISBN: 978-38338-4311-2




    Der erste Eindruck:

    Das Buch hat die für die Basic-Kochbücher typische, fast quadratische Form. Für mich war es ein schönes Gefühl, das Buch in die Hand zu nehmen und den ersten Blick reinzuwerfen. Es kam mir irgendwie vertraut vor, wie ein alter Bekannter. Das mag ich. (Bin ich komisch?)
    Der Titel verspricht "Alles, was man braucht, um ohne tierische Produkte gut zu kochen" und ich greife schon mal etwas vor: das bewahrheitet sich.
    Die Fotos innen drin sind schlicht, aber wirklich schön fotografiert. Im Grunde ist es so aufgebaut wie die anderen Bücher der Basics-Reihe. Es gibt zu jedem Rezept ein oder mehrere Fotos, teils auch von Zutaten oder Zwischenschritten der Zubereitung.



    Inhalt:

    Vor dem Rezeptteil gibt es für die Basic-Reihe typische sogenannte “Basic Know-how”-Kapitel. Dieses umfasst 16 Seiten und informiert über das Einkaufen für die vegane Küche (Z.B.: welche Vorräte lohnen sich?), stellt 17 Basiszutaten vor (z.B. Räuchertofu, Nuss- & Sesampasten, Sprossen und Sauerkraut). Dann gibt die "typischen" Infos über Eiweißzufuhr (man sollte schließlich für die immerzu von Fleischesserngestellte "Und was ist mit Eiweiß"-Frage gewappnet sein ;-) ), es werden allerlei Sojaprodukte, aber auch Seitan und Lupine vorgestellt. Dann folgen noch je eine Doppelseite über Hülsenfrüchte & Getreide sowie Nüsse & Kerne, es gibt Basisrezepte für Mandeldrink und Kokosmilch.
    Der sich anschließende Rezeptteil ist in fünf Kapitel unterteilt:
    • Frühstück & Snacks 
    • Vorspeisen, Mezze, Antipasti 
    • Salate & Suppen 
    • Zum Sattessen 
    • Süßes
    Vor jedem Kapitel gibt es noch einmal eine Doppelseite, auf der ihr Infos zu verschiedenen Nährstoffen, wie Eiweiß (da isses schon wieder!), Kalzium, Eisen, Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren, findet. Es werden vegane Grundzutaten wie Margarine, Kaviar, Käse, Wein und Schokolade) und vegane Gerichte aus Länderküchen vorgestellt. Letztere sind sicher ganz hilfreich bei Restaurantbesuchen. Außerdem es gibt Rezepte für Lieblingssaucen wie Tapenade,  Dattel-Tamarinden-Chutney, Kräuterdressing, Mayo ohne Ei, Schokosauce.
    Bei den Rezepten findet ihr die Zubereitungszeit und die Kalorien pro Portion. Die Rezepttexte sind sehr verständlich beschrieben, Ungereimtheiten sind mir keine aufgefallen. Es gibt zahlreiche Tipps für Varianten/Abwandlungen, das find ich immer nett.



    Einige interessante Rezepte für meinen SuR sind:
    • Buchweizengrütze mit Beeren
    • Würzige Aprikosencreme
    • Tofu-Oliven-Aufstrich
    • Toast mit Nori-Gurken-Tatar
    • Tofubällchen in scharfer Tomatensauce
    • Sauerkraut-Nuss-Rohkost
    • Tempeh mit Erdnusssauce
    • Ofentofu mit Limetten-Kräuter-Kruste
    • Gratinierte Pfirsiche
    • Polentanocken mit Zwetschgenkompott
    • Süßkartoffelpuffer mit exotischen Früchten
    • Erdbeersorbet mit grünem Pfeffer

    Getestet habe ich:
    • Als Erstes gab es eine Suppe mit Kartoffeln, Erbsen und Löwenzahn. Die Suppe war Teil unseres Osterbrunch und kam bei allen sehr gut an. 
    • Und gleich noch ein Erbsenrezept: Erbsenhummus! Der war wirklich genial lecker!
    • Als drittes gab's die Kräuter-Oliven-Focaccia. Der Teig war supergut zu händeln (die Hefemenge hatte ich reduziert als einzige Änderung), weil es noch keine Kirschtomaten gibt, habe ich diese weggelassen, wird zur Saison aber noch mal probiert.
    • Eher Inspiration fand ich im Buch zu einer leckeren Kartoffelpizza mit grünem Spargel und Bärlauchpesto. (Meine Version.)

    Alle Rezepte haben gut funktioniert und haben fein geschmeckt.

    Das abschließende Register ist übersichtlich aufgebaut und nicht nur nach Rezepttiteln, sondern auch den Hauptzutaten aufgeteilt. Das ist mir ja immer sehr wichtig.
    Auf der letzten Seite, also immer schnell griffbereit, findet ihr eine Übersicht von veganen Alternativen zu Butter, Ei, Gelatine, usw.





    Fazit:

    Ich mag das Buch! Nicht nur aus nostalgischen Gründen, sondern auch wegen der vielen tollen, kreativen Rezepten. 
    Klassische Fleisch"nachbau"gerichte findet ihr kaum, aber es gibt schon einige Rezepte, in denen mit Tofu, Seitan, Tempeh usw. gearbeitet wird. Ich mag das sehr gerne. Die Zahl der Rezepte, in denen aber wirklich nur Gemüse der Hauptdarsteller ist, überwiegt ganz klar. Besonders exotische Zutaten kommen eigentlich nicht vor, ihr solltet alles problemlos im Bioladen, Supermarkt und zur Not dem Asialaden bekommen.
    Entgegen des Titels ist die Großzahl der Rezepte gar nicht "basic", sondern kreativ, bunt und irgendwie besonders, so dass sich das Buch auch für Leute mit zahlreichen veganen Büchern im Regal lohnt.

        Das Buch wurde mir vom GU-Verlag als Rezensionsexpemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür!

          Mittwoch, 13. Mai 2015

          Rezension: Einfach vegan backen


          Eins vorneweg. Ganz objektiv wird diese Rezension nicht sein. Ich kenne die Autorin nämlich seit Jahren aus dem großartigen Internet und habe schon so manches Rezept von ihr nachgebacken und gekocht. Kochen kann Daniela nämlich auch. Mein erster veganer Kuchen und meine erste vegane Torte habe ich nach Danielas Rezepten gebacken. Und ich bekam vor Jahren einen der lustigsten Geburtstagsanrufen überhaupt von Daniela. ;-)
          Kein Wunder also, dass ich vor Freude auf meinem Stuhl hüpfte, als Daniela letztes Jahr ihr Facebook-Profilbild in das Buchcover änderte. Ich freu mich unglaublich für Daniela und hoffe auf weitere Back- (oder Koch?)-Bücher von ihr.
          (Ach ja, Jerôme Eckmeier hat auch noch am Buch mitgeschrieben und die Hälfte der Rezepte beigesteuert. Ganz unerwähnt will ich ihn natürlich nicht lassen! ;-) )



          Jérôme Eckmeier & Daniela Lais

          Einfach vegan backen 
          Süß & herzhaft - zum Genießen und Wohnfühlen

          192 Seiten, gebunden
          ca. 95 Farbfotografien
          ISBN 978-3-8310-2780-4
          € 19,95 (D) / € 20,60 (A) / sFr 28,50

          Mein erster Eindruck:

          Hach, schön! Die Brownies auf dem Cover sehen so toll aus, dass ich das Rezept gleich als erstes Nachbacken musste. Schokolade und Erdnüsse- wer kann da schon nein sagen?
          Das Buch ist ein Hardcover, hat ein handliches Format und bleibt - sehr wichtig - geöffnet liegen, wenn man es aufschlägt. 
          Die Fotos gefallen mir sehr gut, das Gebäck sieht unglaublich lecker aus. Bei allen Bildern steht das Gebäck klar im Vordergrund, es gibt nicht viel Chichi drumherum. Das mag ich! Auf einigen Rezeptseiten gibt's kleine Zeichnungen, zum Beispiel von Spinat oder Paprika, ein liebevolles Detail.




          Der Inhalt:

          Das Vorwort wurde geschrieben von Sebastian Zösch, dem Geschäfsführer vom Vebu. In Zusammenarbeit mit diesem ist das Buch nämlich entstanden. Auf der Facebookseite des Vegetarierbunds wurde gefragt, was für veganen Backrezepte sich die Facebookuser wünschen und die zehn häufigsten Wünsche wurden erfüllt, so dass man sich jetzt über Rezepte für veganen Käsekuchen, Weihnachtsplätzchen, Mamorkuchen und Schwarzwälder Kirschtorte freuen kann. Eine nette Aktion! 
          Nach dem Vorwort folgen acht Seiten "Vegan Basics". Dort wird aufgezählt, welche Utensilien man unbedingt zum Backen braucht, was der Vorratsschrank enthalten sollte (und wie lange die Produkte haltbar sind), es gibt Techniken, Tipps & Tricks zum veganen Backen und eine Anleitung zum Veganisieren. Auf einer Doppelseite gibt es eine "kleine Warenkunde" mit den wichtigsten Zutaten zum (veganen) Backen, dann folgt ein Glossar, in dem Begriffe wie "Biskuitteig" oder "Icing" geklärt werden und zum Schluss eine Einkaufsliste mit einer Übersicht, wo man welche Zutaten bekommt.
          Alles ist sehr übersichtlich und die Tipps sind nicht nur für Neueinsteiger ins (vegane) Backen sehr hilfreich. Man merkt, dass sich wirklich etwas dabei gedacht wurde.
          Dann geht's auch schon los mit den Rezepten. Denen wird je eine Doppelseite gewidmet, auf einer das Foto, auf der anderen das Rezept. Im Anschluss gibt es noch 4 Seiten mit Grundrezepten für unterschiedliche Teige, Toppings, Eischnee, Aprikotur, uvm.. 
          Dann folgt das Register und zum Schluss gibt's eine kurze Vorstellung der Autoren und eine Danksagung.
          Besonders persönlich gehalten ist das Buch nicht. Ich mag das ja lieber so, wie schon hier erwähnt. ;-) Auch werdet ihr keine Fotos der Autoren finden, auf denen sie halbnackt mit einem Muffin posieren, oder noch schlimmer, als "Gangster" verkleidet, halbnackte Frauen neben sich posieren lassen. 
          Besonders kritisch beäugt werden vegane Koch-/Backbücher wegen des befürchteten "erhobenen Zeigefingers". Ich kann euch beruhigen, auch den gibt's nicht in dem Buch. (Mich persönlich stört so ein kleiner Zeigefinger ja nicht, aber ich will's der Vollständigkeit halber erwähnen.)



          Rezepte:

          Die teilen sich ein in folgende Kategorien:
          • Süße Kleinigkeiten - als Frühstück, Nachspeise oder Leckerei
          • Kuchen & Co. - klassisch, saftig, fruchtig
          • Torten & Tartes - Beeindruckendes für Gäste und Feste
          • Herzhafte Sattmacher & Snacks - von Pizza über Quiches bis Brötchen
          • Winterlich & Weihnachtlich - Leckereien für die kalte Jahreszeit
          Wie oben schon geschrieben, wird den Rezepten immer eine Doppelseite gewidmet. Zu manchen Rezepten gibt es ein kleines Vorwort. In der linken Spalte stehen die Zutaten, klar unterteilt nach Rezeptschritt. In den Anleitungen wird jeder Schritt klar verständlich beschrieben. Oftmals gibt's noch einen Tipp für Abwandlungsmöglichkeiten, zur Aufbewahrung oder ähnliches.
          Was die Zutaten angeht, so ist für jeden etwas dabei. Es gibt recht einfache Rezepte, die ihr nachbacken könnt, ohne vorher in den Bioladen zu müssen, dann gibt's aber auch zwei, drei Rezepte mit superhippen veganen Trendzutaten wie Moringa (ich hab keine Ahnung, was das ist!) oder Baobab und auch ein paar glutenfreie und/oder rohköstliche Rezepte sind dabei. Es gibt Rezepte für Klassiker wie Donauwelle und Puddingbrezeln, aber auch selbst kreierte Sachen wie Mannertorte oder Spekulatius-Cremetorte.
          Für jeden etwas dabei, da bin ich mir sicher!

          Auf meinem SuR sind zum Beispiel:
          • Brioche-Brötchen
          • Schneller Zebrakuchen
          • Bienenstich
          • Süße Himbeerblume
          • Mohn-Johannisbeer-Kuchen
          • Spekulatius-Cremetorte mit fruchtiger Note
          • Kastanientorte mit Haselnussnougat
          • Nobelbitter-Himbeer-Torte
          • Pide
          • Müslibrötchen
          • Sesambagels
          • Apfelstrudel
          • Kürbis-Hefestollen
          • Müsliplätzchen
          • Punschwürfelchen

          Auf besonderen Wunsch hin, hier das ganze Register. Mit Klick aufs Bild wird's größer.










          Getestet habe ich vier Rezepte:
          • Brownies mit Erdnusskick (Sooo lecker! Erdnüsse und Schokolade- damit ist alles gesagt!)
          • Karottenkuchen mit Pistazien (Megagut! Unser Osterkuchen und alle waren begeistert. Die Zubereitung war sehr unkompliziert. Ein Rezept nach meinem Geschmack.)
          • Haselnuss-Cupcakes mit Preiselbeer-Sahne-Füllung und Maronen-Vanille-Topping (Meine allerersten Cupcakes! Ich war ja echt ein bisschen aufgeregt! ;-) Geklappt und geschmeckt hat alles ganz wunderbar. Nur bei den Zutaten gab's kurz Unklarheit (Maronenpüree stand im Rezept, es war aber "Maronenreis" gemeint, den es in Deutschland nicht gibt), außerdem hatte ich eine große Menge Topping und vor allem Füllung über. Das war irgendwie nicht so stimmig.)
          • Amerikanische Pancakes (Ebenfalls ein sehr einfaches Rezept. Und sehr lecker. Die vorgeschlagene herzhafte Variante mit Baked Beans werde ich auf jeden Fall versuchen!)


          Fazit:
          Is eh klar, oder?
          Ich finde das Buch unglaublich toll. Auch objektiv betrachtet!
          Für jeden ist es dabei, egal ob man Klassiker mag oder Ausgefallenes. Auch für eher herzhafte Typen gibt es eine schöne Auswahl. Und auch Nicht-Veganer*innen werden mit Sicherheit begeistert sein.




          Das Buch wurde mir vom DK-Verlag als Rezensionsexpemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür!

          Mittwoch, 22. April 2015

          Rezension: The Lotus and the Artichoke - México!

          Als mich der Ventil-Verlag anschrieb und fragte, ob ich nicht das neue Buch von Justin P. Moore rezensieren möchte, habe ich sofort "JAAA!" geschrien. Ich bin ein großer Fan vom Vorgängerbuch The Lotus and the Artichoke, in dem Justin vegane Rezepte aus der ganzen Welt vorstellt. Und México finde ich ein spannendes Land, gerade auch in kulinarischer Hinsicht. Mittel- und südamerikanische Kochbücher besaß ich bisher kein Einziges. Ich glaube, die sind ne ziemliche Marktlücke.
          Ich würde zum Glück nicht enttäuscht, das Buch ist unglaublich toll. Aber erst mal die Hard Facts.



          Justin P. Moore

          The Lotus and the Artichoke - México!

          Broschur, mit farbigen Abbildungen
          128 Seiten
          Erscheinungstermin: November 2014
          Preis: 14,00€(D)
          ISBN: 978-3-95575-034-3





          Mein erster Eindruck:
          Wie schon sein Vorgänger ist The Lotus and the Artichoke - México!" ein broschiertes Buch. Vom Cover lacht uns "La Catrina", dieser typisch Mexikanische Totenschädel, entgegen. Könnte abschreckend wirken (meine Mama findet's schrecklich!), ich mag's.


          Mexican Magic Rice mit würzigem Seitan (Copyright: Justin P. Moore)





          Inhalt:
          In einem Vorwort erzählt Justin etwas über sich und das Kochbuch. Schon als Kind war er ständig auf Reisen und kochte gern mit seiner Familie. Diese zwei Lieben hat er behalten. Für das Kochbuch ist er mit seiner Frau und seinem Kind für einige Monate nach Mexiko geflogen um dort zu leben und die Küche kennen zu lernen.
          Anschließend folgt eine Doppelseite "In der Küche", in der Justin seine häufig verwendeten Zutaten vorstellt und ein paar Empfehlungen ausspricht. Er betont, wie wichtig es ist, sich beim Kochen auf sein Gefühl zu verlassen und auch einmal zu experimentieren. Das finde ich supersympathisch!
          Danach folgt ein vierseitiger Reisebericht, der bei mir sofort Fernweh verursacht und Neugier auf die Mexikanische Küche geweckt hat.

          Green Dream Salad (Copyright: Justin P. Moore)





          Die Rezepte:
          Um es symbolisch auszudrücken, die sind einfach nur: ♥♥♥ ! Viel frisches Gemüse, Obst, Kräuter. Teils sehr unkompliziert, teils müsst ihr doch schon lange in euren Gewürzvorräten stöbern. Ingesamt eine gute Mischung. Die Zutaten sind  bis auf weniger Ausnahmen, wie zum Beispiel Jackfrucht, gut zu bekommen, ich musste keine Extra-Gewürze kaufen, allerdings bin ich auch recht gut ausgestattet. ;-)
          Zu fast jedem Rezept gibt es ein Bild (Ausnahme sind die Grund- und Salsa-Rezepte am Ende des Buches.) Fotografiert hat Justin die Gerichte selbst. Ich finde das schön, weil es das Buch so authentisch macht. Hochglanzfotos dürft ihr aber keine Erwarten.

          Die Rezepte sind in 4 Kategorien eingeteilt, die da wären:
          • Salate, Suppen & Snacks
          • Hauptgerichte
          • Desserts & Drinks
          • Salsas und Grundrezepte

          Einige interessante Rezepte:
          • Mango-Limetten-Ceviche mit sautiertem Ingwer-Tofu
          • Caldo Tlalpeño - kräftige traditionelle Suppe
          • Chiles Rellenos - frittierte kleine Paprikaschoten mit Cashew-Käse-Füllung
          • Sandwichitos Toluquenños mit Avocado und Brotaufstrich aus schwarzen Bohnen
          • Pan de Zanahorias - süßes Möhren-Maisbrot mit Ananasstückchen
          • Jackfrucht-Tacos - Faux Fisch-Tacos mit Mango-Salsa
          • Tostada Supreme - Supersnack mit Suchtfaktor (Sojaschnetzel-Tostados)
          • Mexican Magic Rice mit würzigem Seitan
          • Brunch Burritos mit Tofu Scramble, Kartoffelwürfeln & Easy Cheesy-Soße
          • Sautierte Kochbananen & Spinat mit Tomaten-Erdnuss-Soße
          • Milanesa de Frijoles - Bohnenschnitzel
          • Chimichurri-Tofu - in Knoblauch-Kräuter-Soße gebackener Tofu
          • Zitrone-Karamell-Kokos-Flan
          • Empanadas de Manzana y Piña - süße Apfel-Ananans-Taschen
          • Salsa Roja & Salsa Verde
          • Salsa de Mole 

          Eine komplette Rezeptübersicht (ich konnte mich nur schwer entscheiden, welche ich in meine "Interessante Rezepe"-Liste aufnehme) und einen Blick ins Buch findet ihr auf der Verlagswebsite
          Das Einzige, was mir nicht so gefällt, sind die Smoothie-Rezepte, die hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht, ich empfinde sie auch nicht als besonders außergewöhnlich, sondern ziemlich 08/15. Noch mehr Salsa-Rezepte mehr hätte ich toller gefunden. ;-)

          Natürlich habe ich auch schon einiges nachgekocht:
          • Green Dream Salad mit Avocado-Koriander-Petersilie-Dressing (Fand ich superlecker! Den Mitessenden war die Sauce teilweise etwas zu "lasch".)
          • Mango-Salsa (Fand ich zuerst geschmacklich ziemlich unspektakulär, als ich den Abwandlungstipp mit den Erdnüssen befolgte, war ich aber sehr überzeugt! Eine richtig leckere Salsa, die es sicher nicht zum letzten Mal gab. Beim nächsten Mal darf es aber gern ein bisschen schärfer sein.)
          • Mole-Tofu (Tofu gebacken in Schokoladensauce. Klingt irgendwie ein bisschen komisch. Aber in viele Fleischsaucen oder auch in Chili wird ja Schokolade gemischt und mich hat das dann neugierig gemacht. Ich fand den Tofu dann auch wirklich superlecker. Ein ganz neuer Geschmack. Etwas schade fand ich, dass es keinen Kombinationsvorschlag gab. Weil ich keine Ahnung hatte, was mich geschmacklich erwartet, war ich mit der Beilangenwahl etwas überfordert.)
          • Quinoa trifft Grünzeug mit Rote Bete-Dressing (Schon wieder Salat mit Rote Bete und Avocado. Diese Kombination hat mich echt überzeugt! Auch dieser Salat ist sehr lecker, ich finde ihn sogar noch leckerer als den Green Dream Salad. Das Rezept dazu gibt's morgen!)

          Choco-Chili-Beeren-Torte mit Dattel-Nuss-Boden (Copyright: Justin P. Moore)







            Fazit:
            Ein wirklich tolles Kochbuch! 
            Perfekt für Menschen, die gern in fremde Kulturen eintauchen. Die gerne bunt essen und Freude an viel frischem Obst, Gemüse und Kräutern haben. 
            Ich hoffe, dass es bald einen Nachfolger geben wird und bin gespannt, welches Land sich Justin für seine nächste Reise aussuchen wird!



            Das Buch wurde mir vom Ventil-Verlag als Rezensionsexpemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür!

              Dienstag, 7. April 2015

              Rezension: Gemüse kann auch anders

              Kochbücher, in denen Gemüse im Vordergrund steht, sind mir die liebsten. Umso mehr freue ich mich, dass diese Art Kochbücher (zumindest gefühlt) immer mehr zum Trend werden. Wo "Gemüse" vorne drauf steht, ist auch meistens Gemüse der Hauptdarsteller und so esse ich nun mal am liebsten.
              Als ich auf der Verlagswebsite von  Gemüse kann auch anders las, wollte ich es sofort haben und GU hat es mir dankenswerterweise als Rezensionsexemplar zu Verfügung gestellt. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, nein, viel mehr übertroffen und "Gemüse kann auch anders" ist sofort zu einem meiner Top 3-Kochbücher geworden.


              Bettina Matthaei

              Gemüse kann auch anders

              Vegetarische Rezepte für jede Jahreszeit

              240 Seiten mit Farbfotos
              Format: 21x27cm, Hardcover
              Preis: 24,99€ (D)
              ISBN: 9783833838439
              Erscheinungstermin: Februar 2015







              Mein erster Eindruck:

              Ziemlich toll. Ein bisschen stört mich der Einband, den find ich unpraktisch. Allerdings war es nach den ersten paar Seiten im Buch Blättern um mich geschehen. Die Fotos sind unglaublich schön, die Gerichte sehen alle SO lecker aus. Klebezettel hab ich mir direkt gespart, weil ich ohnehin so gut wie jedes Rezept nachkochen wollte. ;-)
              Im Vorwort erzählt Bettina Matthaei, wieso sie das Buch geschrieben hat. Kurz: Vegetarische und vegane Ernährung wird immer populärer, aber die Zubereitung von Gemüse ist meistens sehr uninspiriert. (Die Meinung teile ich nicht, ich finde, es gibt viele großartige Gemüsekochbücher, aber okay.) Ihre Gemüseküche beschreibt sie als "sinnenfroh & ungewöhnlich", das ist auf jeden Fall wahr. :-)
              Unter Foodbloggern gilt Bettina Matthaei wohl als Gewürzexpertin. Das merkt man den Rezepten definitiv an.




              Inhalt:

              Nach dem Vorwort folgt eine Doppelseite, auf der Bettina Matthaei ihrer Leidenschaft Gewürze nachkommt. Sie stellt ihre liebsten Gewürze vor und verrät, welche besonders gut zu bestimmten Gemüsesorten passen.
              Die nächste Doppelseite widmet sie ihren Lieblingszutaten, wie zum Beispiel Cajungewürz, Gado-Gado-Sprinkle und Rosen-Zater und liefert auch gleich die Rezepte dazu.
              Das war's dann auch mit der persönlichen Note. Die Rezepte werden nicht vorgestellt, d.h. es gibt keine "Einleitungstexte" es werden keine Geschichten erzählt, wie es zum Rezept kam, usw. Ich mag das. Ich überlese meistens das Vorgeplänkel (einzige Ausnahme: Nigel Slater hat es geschrieben) und springe direkt zum Rezept. Falls ihr so etwas liebt (bei Sibel habe ich nämlich gelesen, dass das für manche Leute ein wichtiges Kriterium ist), wird euch dieses Buch evtl. etwas unpersönlich vorkommen.



               

              Rezepte

              Die sind, wie schon gesagt, TOLL! 
              Ingesamt werden 25 verschiedene Gemüsesorten/Gemüsefamilien vorgestellt.
              Zu jedem Rezept findet ihr ein Bild, manche nehmen eine ganze Doppelseite ein, einfachere Rezepte teilen sich auch mal eine Seite. Bei diesen gibt es keine Zutatenlisten, die Zutaten sind im Rezepttext lediglich fett gedruckt.
              Für einige Rezepte braucht ihr "besondere" Zutaten, die vielleicht nicht jeder im Haus hat, wie zum Beispiel Mandelmus, Sherry, . Viele andere kann man aber gut machen, wenn man eine einigermaßen gut bestückte Vorratskammer und Gewürzschrank hat.
              Besonders toll finde ich, dass vegane Gerichte mit einem Blattsymbol, glutenfreie Gerichte mit einer Ähre gekennzeichnet sind.
              Falls es euch interessiert, findet ihr neben der Zeitangabe auch Nährwerte für die Gerichte unter der Zutatenliste. 



              Die Rezepte lesen sich alle unglaublich gut, deswegen ist es mir wirklich schwer gefallen, euch einige rauszusuchen, die ich nachkochen möchte.
              • Pasta mit Artischocken-Sugo
              • Auberginen-Cake (mit Schokolade und Orangeat)
              • Bohnen-Mandel-Creme
              • Erbsen-Fan auf Zuckerschoten-Streifen
              • Quitten-Fenchel-Gemüse mit Anis-Polenta
              • Vichyssoise mti Limetten-Gremolata
              • Rotkohl-Bouillon mit Zimtnocken
              • Kürbis-Orangen-Risotto mit Kakaobohnen-Topping
              • Pepperonata - persisch inspiriert
              • Steckrüben-Stampf und gebratene Kokosbananen
              • Steckrüben-Quitten-Gemüse
              • Sellerie-Maronen-Ragout mit Honigkuchen-Semmelknödeln
              • Grüner Tomaten-Kiwi-Salat
              • Apfel-Lauch-Gemüse mit Zwiebel-Hirse

              Getestet habe ich natürlich drei Rezepte.

              Nach dem Rezeptteil gibt es noch 8 Menüvorschläge, je ein Jahreszeiten-Menü, ein veganes, ein glutenfreies, ein mediterranes und ein asiatisches Menü.
              Das asiatische zum Beispiel:
              • Thaicurry-Tomaten-Suppe
              • Gurkensalat mit Sesamtopping
              • Sesam-Zuckerschoten
              • Thai-Auberginen in Kokos-Curry-Sauce

              Kritik? 

              Beim Flammkuchenrezept wurde ein Fertigboden vorgeschlagen. Ein absolutes No-Go für ein derartiges Kochbuch, wenn ihr mich fragt. Ich habe dann einfach meinen Standard-Boden verwendet.
              Aber das ist auch schon das einzige.


              Fazit:

              Für alle Gemüsefans ein wirklicher Glücksgriff!
              Auch Veganer werden mit dem Buch auf jeden Fall glücklich. Käse spielt in nur ganz wenigen Rezepten die Hauptrolle und alles andere ist ja recht einfach zu ersetzen.

              Ich kann euch den Kauf dieses Buches wirklich aus ganzem Herzen empfehlen.




              Hinweis:
              Gemüse kann auch anders wurde mir vom GU-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Danke dafür!

              Montag, 16. März 2015

              Rezension: Italien vegetarisch

              Diese Rezension habe ich jetzt schon einige Male begonnen, und immer wieder verworfen. Und vor mir hergeschoben. Bisher hatte ich nämlich immer Glück mit den Büchern, die ich rezensiert habe, bis auf winzige Kleinigkeiten fand ich sie toll. Das war hier anders.
              Ich habe mich unglaublich gefreut auf Italien vegetarisch. Wirklich sehr, sehr, sehr. Nachdem ich schon so viele Lobgesänge auf die beiden Vorgänger Österreich vegetarisch und Deutschland vegetarisch gelesen hatte, konnte ich das Erscheinen von Italien vegetarisch kaum erwarten.
              Ich liebe die italienische Küche. Das viele frische Gemüse (Tomaten! Auberginen! Zucchini!), Pasta, Risotto, Pizza, Pesto, Oliven, Parmesan, eingelegtes Gemüse. Ein Traum. 
              Beim ersten Durchblättern fand ich auf Anhieb mindestens 20 Rezepte, die ich dringend ausprobieren wollte. Gleich das erste Rezept war irgendwie doof bei der Zubereitung, das dritte Rezept war dann ne Vollkatastrophe. Positiv gestimmt hat mich dann aber wieder eine Tomatensauce, die wirklich die beste Tomatensauce war, die ich je gekocht habe. Trotzdem ist meine Meinung ziemlich zwiegespalten, es gibt einige Punkte, die ich zu bemängeln habe. Aber erst mal die Hard Facts.



              Claudio Del Principe
              Katharina Seiser (Hg.)

              Italien vegetarisch*


              Fotografien von Claudio Del Principe
              ISBN 978-3-85033-806-6
              € 34,90
              Format 19 x 24 cm
              272 Seiten, ca. 120 Abbildungen
              Hardcover, Halbleinen
              3 Lesebändchen
              1. September 2014




              Mein erster Eindruck:

              Toll! 
              Das Cover alleine schon, mit den vielen tollen Gemüsesorten, Hülsenfrüchten, Kräutern, Pasta. Genau das, was ich mit guter italienischer Küche verbinde. 
              Beim ersten Durchblättern: Jede Menge leckerer Rezepte, viele sehr einfach und bodenständig, aber auch etwas aufwändigere Rezepte wie selbstgemachte Pasta.
              Die Fotos nicht auf Hochglanz getrimmt, das Essen wird auf den meisten Bildern auf einem Teller präsentiert, ohne viel Drumherum. So mag ich das am liebsten.
              Das Kochbuch ist in Jahreszeiten unterteilt, dafür gibt's bei mir immer einen dicken Pluspunkt. Dazu gleich drei Lesebändchen in den Farben der italienischen Flagge- ein nettes Extra. Ein ebenfalls sehr liebevolles Detail sind die verschiedenen Farben, die die Jahreszeitenkapitel haben.


              Durch Klick aufs Bild wird es größer.



               

              Inhalt:

              Die Rezepte sind nach Jahreszeiten eingeteilt, dazu gibt es noch ein Jederzeit-Kapitel.  Jedes Kapitel ist in sich noch einmal in "Antipasti, Pane & Pizza", "Suppen & Pesto", "Salate & Gemüse", "Pasta, Polenta & Reis" sowie "Süsses" unterteilt.
              Wie oben schon erwähnt, finde ich eine saisonale Ernährung richtig und wichtig. Also finde ich es natürlich auch sehr gut, wenn Kochbücher ihre Rezepte nach Saison gliedern. Allerdings hat mich die Einteilung mehr als einmal verwundert. Wieso stehen die Grissini, Olivenbrot und Focaccia beim Frühling und nicht bei "Jederzeit"? Wo soll ich im Frühling die reifen (geschmackvollen) Tomaten für die Acquacotta herbekommen? Selbst die Tomaten aus Spanien schmecken da noch fad. Trofi (Pasta) mit grünen Bohnen im Frühling? Soweit ich weiß, gibt es die auch in der Schweiz (Wohnort des Autors) und Österreich (Wohnort der Herausgeberin und Standort des Verlags) genauso wie in Deutschland erst im Sommer. Vorher kommen sie doch meistens aus Kenia. Ebenso das meiste Gemüse für das "Gefüllte Gemüse". Tomate, Aubergine, Paprika? Alle erst im Sommer reif. Naja... Da frage ich mich, ob die Rezepte da einfach stehen, weil das Frühlingskapitel sonst zu mager ausgefallen wäre? Oder wie kommt's?
              Vielleicht seh ich das ein bisschen streng, aber ich bin halt der Meinung, dass "gut gemeint" das Gegenteil von "gut gemacht ist". Ich bin sicher nicht päpstlicher als der Papst und ich ess im Winter auch gern mal ne Salatgurke. Aber ich würde den Gurkensalat dann trotzdem nicht unter "Winterrezept" einordnen.
              Positiv erwähnen möchte ich noch das Register. Das ist zusätzlich zu den Rezepttiteln nach den Hauptzutaten, also in den meisten Fällen nach dem verwendeten Gemüse, geordnet. Vegane Gerichte sind extra gekennzeichnet.


              Die Rezepte:

              "Jeden Tag richtig gut essen" ist das Motto von Claudio Del Principe. Und das merkt man dem Buch auch an. Ihr findet im Buch keine wahnsinnigen aufwändigen Rezepte, sondern leckere Alltagsküche. Bei den meisten Rezepten steht Gemüse im Vordergrund. Viele Zutatenlisten sind sehr kurz. Klasse statt Masse. Rezepte mit allzu ausgefallenen Zutaten findet ihr hier nicht. Ebenso sind alle Rezepte "natürlich vegetarisch", keine Fleischgerichte, die vegetarisch umgeschrieben wurden. Das find ich klasse. So koch ich auch am häufigsten, auch wenn ich schon mal ganz gerne ein veganes Schnitzel esse. Meine Alltagsküche ist ebenfalls natürlich vegetarisch und so habe ich auf Anhieb viele Rezepte gefunden, die auf meiner to cook-Liste gelandet sind.
              Zum Beispiel:
              • Reiskroketten (Arancini)
              • Brennnessel-Gnocchi mit Rucola
              • Ricotta-Spinat-Klöschen (Malfatti)
              • Panzanella
              • Zucchini in Tomatensauce (Zucchine in umido)
              • Auberginenauflauf (Parmigiana di melanzane)
              • Mit Amaretti gefüllte Pfirsiche
              • Mehlsuppe mit Steinpilzen
              • Verheiratete Kartoffeln 
              • Gnocchi nach Römischer Art (Gnocchi aus Hartweizengrieß und Parmesan)
              • Käse-Brot-Bällchen 
              • Pfaffenwürger mit Brokkolicreme
              Ich könnte die Liste noch um weitere 15 Rezepte ergänzen. Die meisten Rezepte sprechen mich an, wollen nachgekocht werden. Manche erwecken bei mir Erinnerungen an Italienurlaube. Die Arancini zum Beispiel erinnern mich an meine Abschlussfahrt nach Rom. Fernwehküche vom Feinsten! Da braucht's keine Gerichte, für die man stundenlang in der Küche steht, das ist mindestens genauso gut.
              Aber bevor ich euch erzähle, welche Rezepte ich schon getestet habe, muss ich auch hier noch ein kleines bisschen meckern. Da gibt es doch tatsächlich ein Rezept für "frisches Obst". (Zutaten: Reifes, saisonales Obst und Beeren), die Zubereitung besteht aus "Waschen, trocknen, putzen, ggf. schälen u./o. in Stücke schneiden". Also ehrlich. Da hab ich mir an den Kopf gefasst und gefragt, ob das wirklich da drin steht oder ob ich träume. Ich bin ja, wie schon gesagt, ein Fan von einfachen, bodenständigen Gerichten. Aber das finde ich, gerade auch in Anbetracht des doch recht stolzen Preises, ein bisschen dreist.

              Getestet habe ich:
              • Kichererbsensalat (Ein wirklich leckerer Salat. Das Dressing war perfekt.)
              • Calzone Barese (Unglaublich lecker. Nur die Zubereitungsanweisung war undeutlich. Man sollte Hefe in lauwarmem Wasser auflösen. Allerdings stand da nicht, in wie viel Wasser. Später sollte man dann weitere 200ml Wasser hinzufügen. Für mich kein Problem. Jemand, der aber noch nie oder nicht häufig Hefeteige zubereitet, könnte an dieser Stelle ein Problem bekommen, grade, wenn man anfangs viel Wasser nimmt und die 200ml dann zu schnell hinzufügt.)
              • Kürbisgnocchi (Katastrophe. Der Teig viel zu weich, nach der Zugabe von Mehl waren die Gnocchi gummihaft und ein Fall für den Mülleimer. Und an mir lag's wahrscheinlich nicht, Juliane hatte das gleiche Problem.)
              • Tomatensauce (Nach dem Gnocchitrauma lag das Buch erst mal einige Monate rum. Die Tomatensauce hat dann aber so fantastisch geschmeckt, dass ich ihm eine zweite Chance gegeben habe. Zum Glück!)
              • Grapefruit-Sellerie-Salat (Supereinfach, superlecker!)

              Fazit:

              Hm. Das fällt mir jetzt schwer.
              Die Rezepte finde ich größtenteils toll. Ihr seht, ich mag noch einiges ausprobieren und freue mich auch schon darauf:



              Bisher habe ich an dieser Stelle meistens begeistert "Kaufen! Kaufen!" geschrieben. Das ist bei Italien vegetarisch aber irgendwie doch nicht der Fall. Andererseits kommt es mir unverhältnismäßig vor, euch vom Kauf abzuraten. Denn die meisten Rezepte sind toll, ich werde nicht müde, das zu betonen, auch wenn das Buch meiner Meinung nach auch deutliche Mängel hat. (Ich fasse noch einmal zusammen: die Fehler bei der Saisonalität, die ungenaue Zubereitungsanweisung (ich bin mir nicht sicher, ob das noch weitere Rezepte betrifft, beim Durchblättern ist mir aber nichts mehr aufgefallen!), das Obst"rezept".) Ich bin dennoch froh, dass ich Italien vegetarisch im Bücherregal stehen habe.
              Wenn ihr Fans der italienischen Küche seid und von "Basis-/und Alltagsrezepten", dann werdet ihr das Buch sehr wahrscheinlich mögen. Bestellt es aber nicht blind, geht in die Buchhandlung eures Vertrauens, blättert es erst mal durch und schaut, ob der Funke überspringt. Ja, das ist mein Fazit. :-)



              *Italien vegetarisch wurde mir vom Brandstätter-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Danke dafür!