Oooh, du schöne Tomatenzeit! Heute morgen habe ich drei Tomaten von meinem Balkon geerntet und zum Frühstück gegessen- ein tolles Gefühl!
Die Tomaten für das Risotto sind nicht vom Balkon, sondern von meinen Eltern aus dem Garten. Köstlich aromatisch! Ich liebe es, in Tomaten in unterschiedlicher Form und Farbe zu schwelgen. Ob nun roh oder auch verarbeitet, ein Hochgenuss.
Wenn ihr dieses Risotto nachkochen wollt, geht am besten auf den Markt und haltet Ausschau nach einem Bauern, der alte Tomatensorten im Angebot hat. Die sind viel aromatischer als die "Hochleistungstomaten", die es Supermarkt gibt. Dort sollen die Tomaten nämlich möglichst perfekt aussehen, der Geschmack bleibt dabei auf der Strecke. Das ist schade, aber auch vom Kunden so gewollt. Inzwischen gibt's Initiativen für "hässliches" Obst und Gemüse, das nicht der Supermarktnorm entspricht. Das find ich gut.
Das Rezept für dieses supertomatige Risotto habe ich aus dem Krautkopf-Kochbuch. Ich habe es etwas verändert, im Original wird es mit Vollkorn-Risottoreis zubereitet. Dieser hat eine längere Kochzeit und benötigt mehr Flüssigkeit. Eigentlich werden noch 400-500ml Gemüsebrühe verwendet, ich habe keine zusätzliche Brühe gebraucht, die Flüssigkeit aus den Tomaten reichte. Allerdings kommt es natürlich auch darauf an, wie viel Flüssigkeit eure Tomaten abgeben. Ich hatte nicht nur Fleischtomaten, sondern auch andere Sorten, die einen deutlich höheren Wasseranteil haben.
Außerdem hatte ich keine Pinienkerne mehr da. Also habe ich kurzerhand zu Erdnüssen gegriffen, die passen wunderbar zu Tomaten! (Sag nicht nur ich, sondern.... ratet mal! Genau, Niki Segnit!
Das Risotto schmeckt köstlich! Es ist ein bisschen aufwändig mit der Tomatenschälerei (grade, wenn man keine großen Tomaten verwendet), aber es lohnt sich! Allerdings solltet ihr es wirklich jetzt nachkochen, zur Tomatensaison. Der Geschmack steht und fällt mit der Qualität der Tomaten.
Zutaten für 4 Portionen:
3,5 kg Tomaten, z.B. Fleischtomaten, am besten recht große
1 Zwiebel
4 Zehen Knoblauch
3 EL natives Olivenöl
3 EL Aceto balsamico
Meersalz
Schwarzer Pfeffer
300 g Risottoreis (bei mir Carnaroli)
1 EL Butter
Rotwein
ca. 1 EL Zucker
50 g Parmesan oder anderer Hartkäse (bei mir Rochus)
natives Olivenöl
4 EL Kapern, gut abgetropft
2 EL Erdnüsse
4 Stängel Basilikum
Zubereitung:
Ofen auf 220°C vorheizen.
Die Tomaten waschen. Knoblauch und eine Zwiebel schälen und halbieren. Zusammen mit den Tomaten auf ein hohes Blech legen. (Achtung, die Tomaten geben beim Backen Flüssigkeit ab! Also kein flaches Blech nehmen.)
Olivenöl und Balsamico über den Tomaten verteilen und großzügig mit Salz und Pfeffer würzen. In den Ofen schieben und 15-20 Minuten backen, bis die Tomatenhäute aufplatzen. Aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen, bis ihr die Tomaten anfassen könnt, ohne euch zu verbrennen. Die bereits ausgetretene Flüssigkeit in eine Schale füllen, anschließdend die Tomatenhäute abziehen. Ich nehme zum Schälen einen Karoffelpiekser, dann flutschen einem die Tomaten nicht durch die Finger. Die Tomaten leicht ausdrücken, Strunk entfernen, dann grob hacken. Den Knoblauch fein hacken.
Den Reis kurz abbrausen.
Die übrige Zwiebel fein hacken und mit der Butter glasig dünsten.
Den abgetropften Reis zugeben und kurz mitdünsten, bis er ebenfalls leicht glasig wird. Mit einem halben Glas Rotwein ablöschen. Sobald der Wein verdampft ist, die Tomaten dazu geben. Knoblauch nach Geschmack (bei mir ca. 2 Zehen) zufügen. Unter ständigem Rühren immer wieder heiße Tomaten"brühe" dazu geben, bis der Reis weich ist, aber noch leichten Biss hat.
Während das Risotto kocht, die Erdnüsse ohne Fett in der Pfanne anrösten. (Wenn ihr bereits geröstete Erdnüsse verwendet, könnt ihr euch den Schritt natürlich sparen.)
Für die frittierten Kapern etwas Olivenöl in einem kleinen Topf/einer kleinen Pfanne erhitzen. Die Kapern so lang darin frittieren, bis sie nicht mehr spritzen. Dann sind sie schön knusprig. Kurz auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen.
Die Basilikumblätter hacken und den Hartkäse reiben. Beides unter das fertige Risotto rühren. Dann noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Mit Kapern und Erdnüssen bestreut servieren.
Zubereitungszeit: ca. 75 Minuten (je nachdem, wie lange eure Tomaten abkühlen müssen, ich habe 15 Minuten gewartet.)
Haben wir gestern abend nachgekocht (mit einer bunten Tomatenmischung aus dem eigenen Garten) - der absolute Wahnsinn. Die frittierten Kapern bringen einen ungeahnten Geschmack in das Gericht.
AntwortenLöschenGroßes Lob für diesen Blog - er begleitet uns schon seit 3 Jahren in der Küche. Das muss auch mal gesagt sein. Allerbeste Grüße, Florian & Surija
Liebe Surija, lieber Florian,
Löschenvielen Dank für euer Lob, das freut mich wirklich aus ganzen Herzen!
Frittierte Kapern sind wirklich wunderbar! An diesem Gericht sind sie auch, einfach genial: http://gourmandisesvegetariennes.blogspot.de/2015/05/pasta-mit-ofengerostetem-blumenkohl-und.html
Liebe Grüße
Melissa